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Erfolgreicher Abschluss des Streuobstseminars des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege

Anne Fröhlich

Bei bestem Herbstwetter trafen sich streuobstinteressierte Vertreterinnen und Vertreter des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Eichstätt auf der Obstwiese des Gartenbauvereins Adelschlag, um gemeinsam einen Teil der diesjährigen Ernte zu verarbeiten. Andreas Mehlhorn, 1. Vorsitzender des OGV Adelschlag, stellte hierfür seine liebevoll hergerichtete Obstpresse zur Verfügung. Allein mit Muskelkraft und etwas Geschick konnten innerhalb eines Vormittags ungefähr 70 Liter aromatischer Apfelsaft gewonnen werden. Dieser wurde natürlich gleich verkostet, ein Teil wird lokal mit Honig zu einem „Apfel-Met“ verarbeitet und der Rest wurde unter den Anwesenden verteilt. Die Verköstigung mit köstlichem Apfelkuchen durch den Gartenbauverein Adelschlag trug maßgeblich zur guten Stimmung bei. Ergänzt wurde das Portfolio der Streuobstprodukte durch Edelbrände, Marmeladen, Cidre und Apfelessig, welche die Seminarteilnehmer mitgebracht hatten.

 

Streuobstwiesen gelten als einer der artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas. Leider sind sie in den letzten Jahrzehnten immer mehr aus dem Landschaftsbild verschwunden, da ihre Bewirtschaftung zeitlich aufwändig und wirtschaftlich nicht rentabel war. Hochstämmige Obstbäume werden wesentlich älter als ihre schwachwüchsigen Verwandten, und im hohen Alter werden sie auch aus ökologischer Sicht zunehmend wertvoller. Ein stattlicher Birnbaum kann über 300 Jahre alt werden und bietet unter anderem Heimat für verschiedene Insekten wie Schmetterlinge und Wildbienen, Amseln, Meisen oder einen Waldkauz sowie Kleinsäuger wie Siebenschläfer und Haselmaus. Die meist extensiv genutzten Wiesen weisen auch häufig eine hohe Vielfalt an Wildkräutern auf. Eine Wertschätzung der Produkte sowie ein zunehmendes Bewusstsein für den ökologischen Wert sichert den Erhalt der verbleibenden Wiesen und motiviert zu Pflanzung neuer Bestände.

 

Auch wenn der Landkreis Eichstätt keine typische Streuobstregion ist, so gibt es doch einige schöne Streuobstbestände und ökologisch wertvolle Haus- und Hofbäume. Einige dieser Bestände werden seit Jahrzehnten ehrenamtlich von Mitgliedern der örtlichen Gartenbauvereine gepflegt, andere wiederum wurden sich selbst überlassen und vergreisen. Da das Interesse an Pflege und Verwertung in letzter Zeit erfreulicher Weise wieder zunimmt, hat der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Eichstätt gemeinsam mit der Kreisfachberatung Gartenbau am Landratsamt, das Streuobstseminar ins Leben gerufen. In vier Modulen wurden über das Jahr verteilt 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmern verschiedene Aspekte der Streuobstwiesenpflege und Nutzung sowie deren ökologische Bedeutsamkeit vermittelt. Dieses zunehmende regionale Interesse sowie Initiativen wie der Bayerische Streuobstpakt werden hoffentlich dazu führen, dass auch in Zukunft blühende und fruchtende Obstwiesen unsere Landschaft zieren und ein bedeutsames Biotop erhalten wird.

 

(lkr)

 

 

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